Landwirte legen Oldenburg lahm
Mehr als 1400 Traktoren legen Oldenburg seit den Morgenstunden lahm.
Mehr als 1400 Traktoren legen Oldenburg seit den Morgenstunden lahm.
Aus dem ganzen Nordwesten sind sie angereist, blockieren Kreuzungen und fahren bei Rot über die Ampeln. Den Pferdemarkt in Oldenburg halten sie besetzt.
Ein riesiges Polizeiaufgebot verhindert das totale Chaos.
Sie sind gekommen, um gegen das geplante Agrarpaket der Bundesregierung zu protestieren und klar zumachen: „So geht es einfach nicht weiter!“ Auch in weiteren deutschen Großstädten wurden zeitgleich ähnliche Aktionen durchgeführt.
Neben der Weser-Ems-Halle startete gegen 11 Uhr eine Kundgebung der Landwirte, die gegen 13 Uhr beendet war.
Seitdem fahren die Traktoren laut hupend im Korso durch die Oldenburger Innenstadt und legen die Hauptkreuzungen lahm. Soweit läuft alles friedlich ab, und die Landwirte stehen teilweise neben ihren Maschinen und unterhalten sich.
Es wird geraten die Innenstadt und Zugangsstraßen Oldenburgs zu umfahren. Auch der Busbetrieb ist nur eingeschränkt möglich.
Seit heute Morgen kreist ein Hubschrauber über Oldenburg und beobachtet das Geschehen aus der Vogelperspektive.
Der Grund für die Proteste: die geplanten Maßnahmen der Bundesregierung für die Agrarpolitik stoßen bei den Landwirten auf Unverständnis.
Unsere Bundesregierung fährt hier mal wieder neben Überreglementierungen ohne Schaffung von Ausgleichen oder Alternativen zur Ertragserreichung auf, ohne mehr Anreize für ökologische Landwirtschaft zu bieten oder Zeichen zu setzen, um einen echten Wechsel herbeizuführen.
Unsere Landwirte müssten subventioniert werden, um in neue und alternative Technologien investieren zu können und Planungssicherheit zu erreichen. Wenn die Entwicklung so weitergeht, werden immer mehr kleinere vor allem Familien-Betriebe dicht machen müssen, und nur die großen Agrarunternehmen, die jetzt schon große Bodenflächen aufkaufen und sämtliche Bedingungen im Markt diktieren, werden übrig bleiben und munter weiter diese auf lange Sicht zerstörerische Agrarproduktion betreiben.
Deshalb der Aufruf: Kauft direkt beim Bauern!
Viele Bauern in der Region bieten dies bereits an. Kartoffeln, Eier und Milch können schon von vielen Landwirten direkt erworben werden. Und auch wenn es meist etwas teurer ist, als aus dem Discounter, so ist die Qualität besser und die Ware frischer und man weiß, wem man mit seinem Kauf Gutes tut.
Und vor allem ´verdienen die Landwirte direkt daran und nicht der Handel, der so unglaubliche Bedingungen diktiert. Ernährung muss uns wieder etwas WERT sein!
Also auf geht’s Verbraucher, tue etwas, du kannst etwas erreichen! Wir mit unserem Konsumverhalten müssen eingefahrenes Verhalten einfach mal überdenken und ändern. Jeder kann ein kleines bisschen tun. Jeder einzelne und wir alle gemeinsam!